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Die transeurasische Theorie

Die transeurasische Theorie besagt, dass alle Turkvölker, alle Mongolen, Koreaner, Japaner und Tungusen aus Nordostasien kamen. Wahrscheinlich lebten diese Völker bzw. die kulturellen und sprachlichen Vorfahren der Turkvölker, Mongolen, Koreaner, Japaner und Tungusen schon im 7. Jahrhundert vor Christus zusammen als Hirsebauer in Nordostasien. Irgendwann verließen jedoch die Türken – die damals das Proto-türkische sprachen – wahrscheinlich als erste Nordostasien. Wahrscheinlich verließen sie langsam um 3000 v.Chr. Nordostasien. Sie zogen gen Westen und errichteten mit den Mongolen zusammen die Xiongnu-Konföderation.

Die transeurasische Theorie ist eine Weiterentwicklung der altaischen Theorie des 19. und 20. Jahrhunderts. Die altaische Theorie besagt dass die altaischen Sprachen (Türkisch, Mongolisch, Tungusisch, Japanisch und Koreanisch) eine Verwandtschaft zu den uralischen Sprachen (Finnisch, Ungarisch) haben.

Stammbaum der transeurasischen Sprachen

Transeurasische Sprachen

├── Türkische Sprachen
│ ├── Westtürkisch (z. B. Osmanisch, Türkisch, Aserbaidschanisch)
│ ├── Oghusisch (z. B. Turkmenisch, Kasachisch)
│ ├── Kiptschakisch (z. B. Usbekisch, Tatarisch)
│ ├── Uigurisch
│ └── Sibirische Sprachen (z. B. Jakutisch)

├── Mongolische Sprachen
│ ├── Zentralmongolisch (z. B. Khalkha-Mongolisch)
│ ├── Ostmongolisch (z. B. Burjatisch)
│ ├── Westmongolisch (z. B. Kalmückisch)
│ └── Historische Sprachen (z. B. Altmongolisch)

├── Tungusische Sprachen
│ ├── Nördlich (z. B. Evenkisch, Ewenisch)
│ ├── Südlich (z. B. Mandschu, Sibe)
│ └── Zentral (z. B. Nanai)

├── Koreanisch (einschließlich Alt-Koreanisch)

└── Japanisch-Ryūkyū-Sprachen
├── Japanisch
└── Ryūkyū-Sprachen (z. B. Okinawanisch, Amami, Miyako)

Heutige Beziehungen

Auch heute noch gibt es sprachliche und kulturelle Verbindungen zwischen den genannten Völkern. Manche Turkvölker wie die Türkei-Türken oder Gagausen leben im Westen Asiens oder gar in Europa. Andere Turkvölker wie die Jakuten oder Altaier sind in Nordostasien geblieben. Mongolische Völker wie die Kalmücken die im Kaukasus leben oder die heutigen Mongolen die in der Mongolei leben, leben auch in ganz unterschiedlichen Gegenden. Die Tungusen von denen heute nur noch etwa 40.000 Menschen leben sind weiterhin in Nordostasien bzw. Sibirien geblieben und sind am meisten in der Volksrepublik von China verbreitet. Doch die Japanischen und Koreanischen Völker leben eben auf dem japanischen Inselstaat und auf der koreanischen Halbinsel. Mit diesen Beispielen erkennt man wie sesshaft diese Völker geblieben sind und eben wie nomadisch. Also sieht man wohl, dass die Türken und Mongolen eine ähnlichere Vergangenheit und Kultur haben als die Koreaner, Japaner und Tungusen und anders herum.

Sprachlich liegen die Turksprachen sehr nahe an der mongolischen Sprache, z.B. heißt Gold auf türkisch altın, auf mongolisch alt. Gelb heißt auf türkisch sarı, auf mongolisch shar. Auf türkisch heißt Ochse öküz, auf mongolisch ükher. Natürlich sind japanisch und koreanisch auch ähnlich zueinander. Z.B. heißt Zukunft auf koreanisch milae, auf japanisch mirai. Tasche heißt auf Koreanisch kabang, auf japanisch kaban.


Quellen

Literatur:

  • Yavuz, Emre (2024). Das Reich der Göktürken: Aufstieg der Turkvölker 546-630 n.Chr.

Onlinequellen:

mpg.de, Hirse und Bohnen, Sprache und Gene: Die Herkunft und Verbreitung der transeurasischen Sprachen

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